Karlheinz Lipp, Der Friedenssonntag im Kaiserreich und in der Weimarer Republik

Frieden braucht Symbole – und der Friedenssonntag gehört zu diesen Symbolen. Seit den 1840er Jahren organisierten Friedensaktivisten in Großbritannien einen Friedenssonntag. Erst Jahrzehnte später erfolgten zaghafte Versuche, einen solchen speziellen Sonntag in Deutschland einzuführen. Pionierarbeit leistete dabei die Freie Evangelische Gemeinde in Königsberg. Die evangelische Landeskirche im Reichsland Elsass-Lothringen folgte als komplette Landeskirche im Jahre 1913. Nach 1918 nahmen die religiös-sozialistische Bewegung, der Weltbund für die internationale Freundschaftsarbeit der Kirchen sowie Friedrich Siegmund-Schultze den friedenstheologischen Faden wieder auf und versuchten, in der Weimarer Republik einen Friedenssonntag zu etablieren. Der Sonntag ist der traditionelle Tag des christlichen Gottesdienstes. Den Friedenssonntag in die Advents- und Weihnachtszeit zu legen, nämlich oft auf den 2. Advent, war geschickt gewählt, denn in dieser Zeit des Kirchenjahres sind die Gottesdienste traditionell gut besucht – und damit kann eine entsprechende Aufmerksamkeit für die Friedensthematik erreicht werden. Friedenstheologische Gedanken können nur kurze Zeit später mit der Friedensbotschaft des Weihnachtsevangeliums nach Lukas (Luk. 2, 14: „Friede auf Erden“) im Gottesdienst erneut aufgenommen, kombiniert und vertieft werden. weiterlesen

Karlheinz Lipp

Der Friedenssonntag im Kaiserreich und in der Weimarer Republik. Ein Lesebuch, Nordhausen: Verlag Traugott Bautz 2014.

160 Seiten

Preis: 20,00 €

ISBN 978-3-8830-9908-8