Nachruf auf Anne Cecilie Kjelling (1941-2021)

Anne Cecilie Kjelling (1941-2021)

Der Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung trauert um sein langjähriges Mitglied Anne Cecilie Kjelling. Beruflich war sie von 1971 bis 2011 Bibliothekarin am Norwegischen Nobel Institute tätig, eine Aufgabe die sie mit großer Tatkraft weit über Norwegen hinaus ausfüllte. Die bibliothekarische Tätigkeit war für sie Anlass, nicht nur die in Oslo lebenden und dort temporär forschenden Wissenschaftler mit Neugierde, Kenntnis und friedenspolitischem Engagement kennen zu lernen und zu vernetzen, sondern sie sorgte in diesem Sinne vor allem in der vielfältigen internationalen Community der FriedenshistorikerInnen und FriedensforscherInnen für informierte Diskussionen.

Anne Kjelling nahm in diesem Sinne auch an mehreren Tagungen des Arbeitskreises Historische Friedens- und Konfliktforschung teil. Darüber hinaus organisierte sie mit Karl Holl im Nobelinstitut eine überaus anregende und ergiebige internationale Tagung zur Rezeption von Friedensnobelpreisen in den Ländern der jeweiligen Preisträger. Die wichtigsten Erträge konnte sie in einem Sammelband wenig später veröffentlichen (Karl Holl, Anne C. Kjelling, ed., The Nobel Peace Prize and the Laureates. The Meaning and Acceptance of the Nobel Peace Prize in der Price Winner’s Countries, Frankfurt/M 1994).

Andere Bereiche ihres Engagements richteten sich auf die Peace History section der International Peace Research Association (IPRA) und auf das International Network of Museums for Peace (INMP), dessen Beirat sie lange angehörte. Anne Kjelling war eine liebenswürdige Persönlichkeit, der alles daran lag, die Sache des Friedens zu befördern und dazu die Menschen zusammenzubringen, die mit ihr daran arbeiten wollten. Das waren insbesondere die Historiker. Alle Menschen, die sie kannten, profitierten von ihrer Kenntnis und Liebenswürdigkeit.

Der Arbeitskreis Historische Friedens- und Konfliktforschung erinnert an sie mit Dankbarkeit.

Ein englischsprachiger Nachruf erschien auf der Webseite des Peace Research Institute Oslo: https://www.prio.org/News/Item/?x=2660

Jost Dülffer