Call for Papers: Die Friedens-Warte | Ausgabe 3–4/2021

Call for Papers

Die Friedens-Warte | Ausgabe 3-4 (2021)

Die Herausgeber der Zeitschrift Friedens-Warte laden dazu ein, für die zweite Ausgabe des Jahrgangs 2021 (3-4/2021) Beiträge oder Beitragsvorschläge einzureichen:

I. Themenschwerpunkt Heft 3–4/2021

II. Freie Beiträge

III. Tagungs-/Konferenzberichte

IV. Rezensionen

V. Gastherausgeberschaft

Bitte senden Sie Ihren Beitrag auf Deutsch oder Englisch für eine Begutachtung bis zum 1.8.2021 per E-Mail im Word-Format (.docx, .rtf, idealerweise .doc) an die E-Mailadresse friedenswarte@bwv-verlag.de (Manuskripte etwa 45.000 bis 70.000 Zeichen). Weitere Informationen sowie Hinweise für Autor_innen finden Sie auf unserer Webseite friedenswarte.bwv-verlag.de.

Davon abweichend gilt für den Themenschwerpunkt:

Bitte senden Sie Ihre Themenidee bzw. Themenskizze bis zum 1.5.2021 an den geschäftsführenden Herausgeber für das Heft 3-4/2021: michael.staack@hsu-hh.de.

I. Themenschwerpunkt Heft 3–4/2021

MYTHEN DER ETABLIERTEN SICHERHEITSPOLITIK II

Mit diesem Themenschwerpunkt wird an das Heft 3-4/2019 („Mythen der etablierten Sicherheitspolitik“) angeknüpft. Der mehrdeutige Begriff des Mythos bezeichnet hier zu Gewissheiten geronnene Glaubenssätze. Sie fördern politische Entscheidungen, die von problematisierungsbedürftigen Voraussetzungen ausgehen. Es ist Aufgabe der Wissenschaft, Annahmen, die politischen Entscheidungen zugrunde liegen, kritisch zu hinterfragen, zu interpretieren und auf ihre Plausibilität hin zu untersuchen. Es ist evident, dass aus fehlerhaften Annahmen auch hochproblematische Entscheidungen resultieren können. Weitverbreitete Mythen können den Weg zu sachgerechtem gesellschaftlichem Diskurs und guter Politik blockieren. Einige dieser Gewissheiten als Mythen anzusprechen und zu dekonstruieren, um sie auf diese Weise aufbrechen und mithin korrigieren zu können, ist das Ziel, das mit diesem Themenschwerpunkt verfolgt wird.

Der Schwerpunkt baut – wie bei Heft 3-4/2019 – auf Arbeiten der Studiengruppe „Europäische Sicherheit und Frieden“ der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW) auf. Die Studiengruppe beschäftigt sich seit 2017 mit den zentralen Zusammenhängen und Herausforderungen der europäischen und globalen Sicherheit. Damit knüpft sie an die Tradition Seite 2 v. 3der VDW auf dem Gebiet der kooperativen Sicherheits- und Friedenspolitik an. Am Anfang der Gründung der VDW standen Fragen der nuklearen Abrüstung und Rüstungskontrolle im Vordergrund, was sich insbesondere in der „Göttinger Erklärung von 1957 zur atomaren Bewaffnung“ widerspiegelte.

Inzwischen sind neben der atomaren Bewaffnung neue Sicherheitsrisiken, komplexe Konfliktdynamiken und Krisenkonstellationen hinzugekommen, vom Klimawandel bis zur Digitalisierung. Die Chancen für eine kooperative Weltordnung schwinden. Machtpolitik schürt eine chaotische Dynamik, die die Gefahr eines neuen unkontrollierten Wettrüstens steigert, etablierte Formen und Institutionen für den Umgang mit Konflikten schwächt und die Aussichten auf eine nachhaltige Friedensordnung trübt. Mit der Veröffentlichung der „Mythenpapiere“ und darauf bezogener Kommentare soll eine wissenschaftliche Diskussion angestoßen werden, die zur kritischen Reflexion, aber auch zu neuen Ideen für eine bessere, wissenschaftlich informierte Friedens- und Sicherheitspolitik führen soll.

Neben den Beiträgen aus der Studiengruppe sind auch externe Aufsätze willkommen.

Einen ergänzenden Schwerpunkt bildet die Analyse des am 22. Januar 2021 in Kraft getretene Atomwaffenverbotsvertrag. Erbeten sind Beiträge zur rechtlichen und politischen Bedeutung des Vertrages aus politologischer, völkerrechtlicher oder friedensethischer Perspektive.

II. Freie Beiträge
III. Tagungs-/Konferenzberichte
IV. Rezensionen

Auch außerhalb des Themenschwerpunktes können der Redaktion bis zum genannten Datum freie Beiträge, Tagungs-/Konferenzberichte und Rezensionen zur friedenswissenschaftlichen Forschung für die Ausgabe 3–4/2021 übersandt werden.

V. Gastherausgeberschaft

Die Friedens-Warte ist offen dafür, gesamte Ausgaben unter Gastherausgeberschaft zu publizieren. Bitte wenden Sie sich mit einem Konzept für ein eigenes Themen- oder Tagungsheft an einen der Herausgeber oder an die E-Mailadresse friedenswarte@bwv-verlag.de.

Zur Friedens-Warte

1899 durch den späteren Friedensnobelpreisträger Alfred H. Fried begründet, ist die Friedens-Warte die älteste Zeitschrift im deutschsprachigen Raum für Fragen der Friedenssicherung und der internationalen Organisation. Neben dem fachlichen Austausch innerhalb und zwischen den friedenswissenschaftlichen Disziplinen will die sie traditionell einen Beitrag dazu leisten, das für eine Politik der aktiven Friedensgestaltung erforderliche Fachwissen in die politische Praxis zu vermitteln. Dem interdisziplinären Charakter der Friedenswissenschaft entsprechend äußern sich in der Friedens-Warte namhafte nationale und internationale Wissenschaftler aus unterschiedlichen Fachrichtungen mit speziellen Forschungsbeiträgen zu aktuellen und grundlegenden Themen der Friedens- und Konfliktforschung.

Spätestens seit dem Ende des Ost-West-Konflikts wird Frieden nicht länger allein als Abwesenheit von zwischenstaatlicher Gewalt definiert, sondern als ein vielschichtiges und komplexes Konzept, das die Bedingungen eines gewaltfreienMiteinanders einbezieht. Die heutige Friedenswissenschaft nimmt die Dynamiken und Folgen innerstaatlicher Gewaltkonflikte, ökonomische Verarmungsprozesse, Klimakatastrophen sowie die Bedrohung durch den internationalen Terrorismus ebenso in den Blick wie Bedrohungen der Sicherheit des Individuums. Mit dieser Erweiterung des Fokus geht eine Erweiterung der relevanten Fachdisziplinen einher: Neben den Politik- und Rechtswissenschaften bieten wirtschafts- und naturwissenschaftliche ebenso wie sozialpsychologische, soziologische und sozialanthropologische Analysen wichtige Beiträge zu friedenswissenschaftlichen Debatten. Friedenswissenschaft hat einen betont interdisziplinären Charakter.

Die Friedens-Warte ist ein refereed journal. Eingereichte Beiträge unterliegen einem doppelt-anonymisierten, externen Begutachtungsverfahren, das über die Aufnahme in die Zeitschrift entscheidet.

Die Herausgeber

Prof. Dr. Andreas von Arnauld, Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel

Dr. Charlotte Dany, Friedensakademie Rheinland-Pfalz, Universität Koblenz-L andau

Prof. Dr. Michael Staack, Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg

Prof. Dr. Pierre Thielbörger, Institut für Friedenssicherungsrecht und Humanitäres Völkerrecht (IFHV), Ruhr-Universität Bochum

 

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