Während des Kriegs gegen die Ukraine werden Geschichtsnarrative erweckt und teils instrumentalisiert – sei es die angesichts des Kriegsverlaufs bizarr anmutende Erklärung der russischen und ukrainischen Brudervölker, sei es die Evokation des Erlebnisses des Zweiten Weltkriegs in Ansprache des ukrainischen Präsidenten etwa in seiner Rede vor dem britischen Unterhaus oder aber Kriegserfahrungen in Westeuropa in der Debatte über politische Entscheidungen. Was kann die Historische Friedens- und Konfliktforschung hier beitragen um solche Narrative zu erkennen, zu erklären und gegebenenfalls zu dekonstruieren oder zu widerlegen?
Es diskutieren: Franziska Davies (München) und Volker Depkat (Regensburg), moderiert von Julia Eichenberg (Bayreuth)
Franziska Davies (gemeinsam mit Ekaterina Makhotina) Offene Wunden Osteuropas. Reisen zu Erinnerungsorten des Zweiten Weltkriegs. Darmstadt: Wissenschaftlichen Buchgesellschaft 2022.
Volker Depkat (gemeinsam mit Britta Waldschmidt-Nelson), Cultural Mobility and Knowledge Formation in the Americas. Heidelberg: Winter, 2019.